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Medienbericht: Der globale Süden wird Kiew nicht wie vom Westen gefordert unterstützen

Berichten zufolge veranlasst der Widerstand gegen den westlichen Einfluss die Länder des globalen Südens dazu, die pro-ukrainische Agenda abzulehnen. Die "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten findet außerhalb des Westens kaum Unterstützung.
Medienbericht: Der globale Süden wird Kiew nicht wie vom Westen gefordert unterstützenQuelle: www.globallookpress.com © Xie E/XinHua

Laut der US-Zeitung Wall Street Journal (WSJ) haben westliche Beamte die Bereitschaft neutraler Staaten, sich der Anti-Russland-Politik zur Unterstützung der Ukraine anzuschließen, überschätzt. "Es ist klar, dass der Westen insgesamt von der weit verbreiteten Zurückhaltung vieler Länder des sogenannten Globalen Südens überrascht wurde, mit an Bord zu kommen", wird Jan Techau von der Beratungsfirma "Eurasia Group" am Donnerstag zitiert.

Techau verwies auf die "Feindseligkeit gegenüber den USA und Europa" in einigen Teilen der Welt und den Wunsch aufstrebender Mächte wie Brasilien und Südafrika, "ihre Unabhängigkeit zu behaupten", heißt es in dem Artikel. Das WSJ beschrieb die angeblichen Erfolge und Misserfolge der westlichen Diplomatie, um die Unterstützung neutraler Staaten für eine "faire Friedenslösung für die Ukraine" im Vorfeld der UN-Vollversammlung in der kommenden Woche zu gewinnen.

Der ukrainische Präsident, Wladimir Selenskij, bewarb mit westlicher Unterstützung international seine "Friedensformel". Diese sieht vor, dass die Ukraine die Kontrolle über alle ehemaligen Gebiete wiedererlangt, Kriegsentschädigungen von Russland erhält und ein Tribunal für die russische Führung eingerichtet wird. Moskau lehnt den Selenskij-Plan als realitätsfern ab.

G20-Abschlusserklärung: Keine Verurteilung Russlands

Ferner stellte der WSJ-Artikel fest, dass sich viele "Schwellenländer" den Forderungen nach Reparationen und einem Tribunal widersetzten, während "die internationale Bereitschaft, Russland öffentlich zu verurteilen, abgenommen hat." Insbesondere die Abschlusserklärung der G20-Staats- und Regierungschefs nach dem Gipfel in Indien letzte Woche verurteilte Russland nicht und nannte den Konflikt nicht einmal einen Krieg "gegen die Ukraine".

Die Zeitung beteuerte, das G20-Treffen sei ein "Erfolg auch für den Westen" gewesen, weil der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping nicht persönlich an der Veranstaltung teilgenommen hätten. Ein hoher europäischer Beamter sagte dem WSJ:

"Russland ist faktisch viel isolierter als zuvor."

Auf der bevorstehenden UN-Vollversammlung werden die nicht-westlichen Teilnehmer wahrscheinlich "den globalen Fokus auf ihre Prioritäten verlagern: globale Ungleichheit und Schuldenerlass", so die Prognose des Berichts.

Moskau beschreibt die Ukraine-Krise als Teil eines westlichen Stellvertreterkriegs gegen Russland und beschuldigt die USA, die Weltwirtschaft aus eigennützigen Gründen schlecht zu verwalten, während sie versuchten, ihre Vorherrschaft zu bewahren und sich dem Entstehen einer multipolaren Welt zu widersetzen.

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