Nordamerika

Schiffstaufe bei US-Marine: Ikone der Schwulenbewegung dient als Namensgeber

Ein Schiff der US-Marine wurde erstmalig nach einem bekannten Homosexuellen benannt. Der ermordete Aktivist Harvey Milk wurde als Namensgeber ausgewählt. Die Schiffstaufe übernahm ein Transgender-Veteran. Dies stieß nicht überall auf positive Reaktionen.
Schiffstaufe bei US-Marine: Ikone der Schwulenbewegung dient als Namensgeber© © Twitter / Office of the Secretary of the Navy/@SECNAV

Das Schiff USNS Harvey Milk wurde in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien im Rahmen einer traditionellen Navy-Zeremonie in Anwesenheit von Milks Neffen Stuart Milk getauft. 

Harvey Milk gilt als US-amerikanische LGBT-Ikone, da er als erster offen schwuler Beamter in den Staatsdienst in Kalifornien gewählt wurde. Zuvor hatte er in den 1950er Jahren in der US-Marine gedient, ehe er wegen seiner Sexualität entlassen wurde. Weniger als ein Jahr nach seiner Wahl in den Stadtrat von San Francisco wurde Milk im November 1978 von seinem Vorstandskollegen Dan White ermordet, der sich mit Milk über die Stadtpolitik zerstritten hatte. 

Am Samstag wurde auf der USNS Harvey Milk traditionell eine Champagnerflasche zerschlagen. Die Ehre dieses Brauches fiel auf die transsexuelle Navy-Veteranin Paula M. Neira. Sie ist derzeit Direktorin des Johns Hopkins Center for Transgender Health und als Assistenzprofessorin für plastische und rekonstruktive Chirurgie tätig. 

Viele US-Amerikaner feierten den Moment als Meilenstein für die LGBT-Rechte. Die kalifornische Kongressabgeordnete Sara Jacobs bezeichnet den Anlass als "ein starkes Symbol der Inklusion und der Pflicht, alle Menschen, die (den USA) dienen, willkommen zu heißen." Aber es gab auch Proteste gegen die Entscheidung, ein Schiff nach Milk zu benennen. 

Der republikanische Kongresskandidat Chris Ekstrom aus Texas bezeichnete die Schiffstaufe als "abscheulichen Unsinn" und deutete an, dass Länder wie Russland, China und der Iran die Inkompetenz der USA "riechen" würden und sie dies zu einem Angriff verleiten könnte. Andere warfen der Marine vor, zu blauäugig zu sein, und bezeichneten die Feier als "peinlich und moralisch vernichtend". Ein US-Amerikaner schrieb auf Twitter: 

"Deshalb lachen andere Nationen über uns. Dieser dumme 'integrative' Schwachsinn (...) Konzentrieren Sie sich darauf, Leute umzulegen und unsere Feinde in Angst und Schrecken zu versetzen, anstatt solchen Schwachsinn zu verzapfen." 

Die USNS Harvey Milk ist das erste Schiff der US-Marine, welches nach einem offen schwulen US-Amerikaner benannt wurde. Es gehört der Flotte der John-Lewis-Klasse an. Alle Schiffe dieser Klasse sind nach Bürgerrechtsaktivisten benannt. So dienten als Namensgeber bereits der afroamerikanische Aktivist John Lewis, der ehemalige Oberste Richter Earl Warren, der ehemalige US-Generalstaatsanwalt und Senator Robert Kennedy sowie die Frauenrechtlerinnen und Abolitionistinnen Lucy Stone und Sojourner Truth. 

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